Gräser-Lexikon

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Gräser Lexikon

Häufige Fragen zu Gräsern, hier beantwortet:

Wo ist Deutschlands größte Gräserausstellung?

Vielleicht nicht Deutschlands größte Ausstellung, aber eine sehr umfangreiche Sammlung an Gräsern findet man im Bad Zwischenahner Park der Gärten. Bad Zwischenahn ist eine Gemeinde im Landkreis Ammerland im nördlichen Niedersachsen.
 
Im Park der Gärten finden Sie 40 Mustergärten. In vielen von Ihnen wurden diverse Grassorten gepflanzt. Man kann hier das Zusammenspiel von Gräsern in Kombination mit anderen Pflanzen wie Stauden und Gehölzen sehr gut live erleben – und das zu allen Jahreszeiten. Der Park der Gärten ist mittlerweile 20 Jahre alt. Im Laufe der Jahre sind immer mehr Gräser hinzugekommen. Besonderes Augenmerk wurde 2020 auf Panicum als Staude des Jahres gelegt.

Warum sollen einige Gräser verboten werden?

Generell ist die Anzucht von Gräsern nicht verboten, sie bereichern jeden Garten mit Form- und Farbspielen. Es gibt Gräser, die zu den invasiven Arten gehören wie z.B. die Cortaderia jubata.
 
Ganz wichtig vorab: Wenn Sie in einem Gartenmarkt Gräser kaufen, können Sie davon ausgehen, dass Sie diese pflanzen dürfen. Generell gibt es keinerlei Einschränkungen, wenn Sie Gräser in Ihrem Garten pflanzen oder vermehren möchten. Gräser bereichern jeden Garten durch das bunte Farbspiel und die große Formvielfalt. Gräser bieten zudem Nahrung für Insekten, insbesondere für Schmetterlinge.
  
Aber vielleicht haben Sie schon einmal davon gehört, dass es Pflanzen- und Tierarten gibt, die verboten sind. Diese Pflanzen und Tiere sind in der Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung, kurz Unionsliste, aufgeführt. Die Liste gibt es seit 2016 und enthielt ursprünglich 37 Tier- und Pflanzenarten, die sich negativ auf die Umwelt ausgewirkt haben. Diese Arten wurden – mit oder ohne Absicht – aus anderen Ländern bzw. Kontinenten in die EU eingeführt. Ihre Auswirkung auf die freie Natur war erheblich. Inzwischen umfasst die Unionsliste 88 Tier- und Pflanzenarten. Darunter sind auch einige Gräser zu finden:

  • Japanisches Stelzengras, Microstegium vimineum (Trin.) A. Camus
  • Afrikanisches Lampenputzergras, Pennisetum setaceum (Forssk.) Chiov.
  • Blaustängelige Besensegge, Andropogon virginicus L.
  • Purpur-Pampasgras / Andenpampasgras, Cortaderia jubata (Lemoine ex Carrière) Stapf
  • Ausdauerndes Veldtgras / Purpur-Veldtgras, Ehrharta calycina Sm.

Einige dieser Gräser sind bisher aber noch gar nicht in die EU eingeführt worden. Ihre Arten werden nur deshalb genannt, weil eine Einfuhr große Nachteile für die Umwelt mit sich bringen würde. Ihre Ausbreitung würde die Artenvielfalt und das europäische Ökosystem bedrohen.
 
Nicht jede Pflanze bzw. nicht jedes Tier von einem anderen Kontinent stellt eine Bedrohung für die europäische Flora und Fauna dar. In Europa gibt es ca. 12.000 gebietsfremde Arten. Nur 10 bis 15 % dieser Arten werden als invasiv bezeichnet. Das wären ca. 1.200 bis 1.800 Arten.
 
Wann wird eine Pflanze als invasiv eingeordnet? Das ist immer dann der Fall, wenn sich die Arten sehr schnell sowie unkontrolliert vermehren bzw. ausbreiten und dadurch die biologische Vielfalt verkleinern, weil sie heimische Arten verdrängen. Pflanzen und Tiere gelten auch dann als invasiv, wenn sie negative gesundheitliche, soziale oder wirtschaftliche Auswirkungen haben.
  
Von den 88 gelisteten Pflanzen und Tieren kommen derzeit in Deutschland nur 46 Arten wildlebend n Deutschland vor. Laut Bundesamt für Naturschutz sind es aber mindestens 168 Pflanzenarten und Tierarten bekannt, die nachweislich negative Auswirkungen auf das Ökosystem haben.

Wo wachsen Gräser?

Gräser wachsen überall auf der Welt. Oder anders ausgedrückt: Es gibt so gut wie keinen Ort auf der Welt, an dem keine Gräser wachsen. Gräser wachsen in jeder Klimazone, auf jedem Kontinent und in jeder Vegetationszone. Das Gras wird oft als selbstverständlich hingekommen und daher weniger wahrgenommen, als zum Beispiel eine Waldfläche. Dabei ist die Fläche auf der Erde, die mit Gras bedeckt ist, größer als die Fläche, auf der Wald wächst.
  
Unabhängig davon, dass man Gräser auf der ganzen Welt findet, wächst jedes Gras natürlich nicht auf jedem Boden. Es gibt Gräser – wie das Dünengras Leymus arenarius 'Blue Dune’ – die einen eher sandigen, trockenen Boden benötigen. Und auf der anderen Seite gibt es Gräser, die besser auf feuchten Boden wachsen. Bitte achten Sie in jedem Fall auf das Pflanzetikett, um Ihren Gräsern zuhause den optimalen Standort zu bieten.

Welche Gräser Familien gibt es?

Wenn man von ‚Gräsern’ spricht, dann meint man meist die Familie der Süßgrasartigen (lat. Name ‚Poales’). Diese Familie lässt sich in fünf große Gruppen einteilen:
 
Süßgräser (botanischer Name: Poaceae) stellen mit knapp 800 Gattungen und ca. 12.000 verschiedenen Arten die größte Gruppe unter den Gräsern. Aufgrund der Artenvielfalt zählen sie sogar zu einer der größten Familien der Blütenpflanzen.
 
Einige Süßgräser kennen Sie bestimmt, denn Süßgräser zählen zu den ältesten Nutzpflanzen. Dazu gehören zum Beispiel die Getreidesorten Hafer, Roggen, Weizen, Gerste und Hirse. Auch Reis und Mais sind Süßgrasarten. Poaceae sind wichtigster Faktor für die Ernährung der Weltbevölkerung und auch des Viehs.

Aber nicht nur für die Ernährung von Mensch und Tier sind Süßgräser wichtig. Heu und Stroh dienen der Tierunterbringung und als Bau- und Füllmaterial. Auch Bambus zählt zu den Süßgrassorten. Der schnell wachsende Rohstoff wird für Möbel, Schüsseln etc. verwendet.
 
Man kann Süßgräser überall auf der Welt wachsen sehen. Wie der Name schon sagt, wachsen sie überall dort, wo Süßwasser vorkommt ist – und das ist überall auf der Erde der Fall. Man findet Gräser sowohl am Polarkreis als auch am Äquator. Süßgräser wachsen sowohl an der Küste als auch im Hochgebirge. Wussten Sie, dass ein Fünftel, also 20%, der gesamten Pflanzenfläche auf der Erde mit Gras bewachsen ist? Kurz gesagt: Poaceae ist überall zu finden, denn für jede Klimazone gibt es entsprechende Sorten. Große Ansprüche stellt das Süßgras nicht – das haben Sie wahrscheinlich auch schon bemerkt, weil es aus den kleinsten Steinritzen auf der Terrasse wächst.
 
Fast alle Gräser, die wir produzieren sind Süßgrassorten. Das bei uns derzeit mit Abstand beliebteste Süßgras ist die Rutenhirse Panicum virgatum ‚Northwind’.
 
Süßgräser bestehen aus einem mittel- bis dunkelgrünen Blattteil und einer Blüte. Die Blüte bei Süßgräsern ist meist eher unauffällig und wird oft erst auf den zweiten Blick wahrgenommen, auch wenn sie höher als das Gras selber sind. Manche Blüten können mehrere Meter hoch werden. Die meisten Süßgräser-Blüten bestehen auf vielen einzelnen kleinen Blüten. Man nennt das auch Teilblütenstände. Ein paar Arten haben aber auch Einzelblüten, die wie Ripsen oder Trauben angeordnet sind.
 
Poaceae wachsen aufrecht. Bei den kultivierten Formen sieht es so aus, als wenn jeder Halm einzeln wachsen würde. Das täuscht aber, denn Süßgräser wachsen büschelförmig. Aus diesen Büscheln wachsen die einzelnen Halme heraus.
 
Süßgräser tragen – wenn auch oft sehr unauffällig – Früchte. Die meisten Sorten bringen Karyopsen hervor. Diese gehören zu den Nussfrüchten. Karyopsen werden oft mit Samen verwechselt, weil sie ähnlich aussehen. Viele Poaceae-Früchte kann man essen. Sie sind sehr eiweißreich und ohne sie würde der Weltbevölkerung einer der wichtigsten Nahrungsquellen fehlen. Ein typisches Beispiel für eine Süßgrasfrucht ist ein Weizenkorn. Oder auch Hafer, Gerste oder Hirse.
 
Riedgrasgewächse (botanischer Name Cyperaceae). Riedgrasgewächse nennt man auch Riedgräser oder Sauergrasgewächse. Riedgrasgewächse sind eine Familie der Süßgrasartigen (lat. Name ‚Poales’).
 
Es gibt rund 100 Gattungen und etwa 5.500 Arten von Riedgräsern. In der Natur sind sie eher seltener zu finden, im Gartenlandschaftsbau findet man sie allerdings häufiger. Zum Beispiel an Zierteichen in Form von Seggen oder Zypergräsern.
 
Das bekannteste Riedgras ist wahrscheinlich der echte Papyrus. Aus ihm wurde im alten Ägypten das erste Papier gewonnen. Diese Sorte fühlt sich allerdings nur in heißen Gegenden wie Nordafrika wohl. Bei 15 Grad im Plus können bereits zu kalt sein. Inzwischen gibt es aber Kulturformen des Papyrus, die – mit dem entsprechenden Winterschutz – auch unsere Temperaturen aushalten.
 
Sauergräser wachsen meist in Horten, das heißt büschelförmig. Im Gegensatz zu den Süßgräsern haben Sauergräser einen dreikantigen Stängel und sind markhaltig. Umgangssprachlich bezeichnet man Binsen oft als Riedgräser, auch wenn dieses genau genommen nicht richtig ist, weil diese zu der Familie der Juncaceae gehören (siehe unten). Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind Riedgrasgewächse immergrün, behalten also auch im Winter ihr grünes Laub. Sie tragen Blüten, allerdings sind diese eher unauffällig und manchmal mit bloßem Auge kaum zu erkennen.
 
Binsengewächse (botanischer Name Juncaceae) gehören ebenfalls zur Familie der Süßgrasartigen (Poales). Zu dieser Gruppe zählen sowohl Binsen als auch Hainsimsen. Es gibt insgesamt ungefähr 400 verschiedene Sorten von Binsengewächsen, sie optisch sehr unterschiedlich aussehen. Dabei sind sowohl Binsenarten, die das ganze Jahr über grün sind (immergrün), als auch welche, die nur im Sommer grün sind. Die meisten Binsengewäsche halten sich über Jahre, nur wenige Arten sind einjährig.
 
Um sich zu vermehren, bilden Binsengewächse Ausläufer. Das müssen Sie sich wie Geflecht unterhalb der Erde vorstellen, aus dem neue Pflanzen bzw. Ableger entstehen. Das stängelähnliche Laub ist in den meisten Fällen dreizeilig angeordnet, manchmal auch zweizeilig. Im inneren sind sie mit weißem Mark gefällt – ähnlich wie bei den Riedgrasgewächsen.
 
Restiogewächse (botanischer Name Restionaceae) findet man am ehesten in tropischen und subtropischen Gebieten. Seltener kommt es auch in gemäßigteren warmen Gebieten vor wie zum Beispiel im südlichen Afrika, in Australien, Neuseeland, Tasmanien, Madagaskar, in Südostasien, Neuguinea und im südlichen Amerika.
  
Der Name „Restiogewächs“ wurde von dem lateinischen Wort „restis“ abgeleitet. Restis bedeutet Seil. Einige Arten wurden ursprünglich für die Herstellung von Seilen und Stricken verwendet. Darum werden Restiogewächse umgangssprachlich oft auch als Seilgrasgewächse bezeichnet.
 
Restiogewächse wachsen grasähnlich und sind sehr ausdauernd. Die Vermehrung ist allerdings schwierig ist. Interessant ist, dass die Früchte einiger Arten nur dann keimen, wenn es zuvor ein Buschfeuer gab. Bisher ist allerdings nicht geklärt, ob es am Rauch oder an der Asche des Buschfeues liegt.
 
Rohrkolbengewächse (botanischer Name Typhaceae) wachsen im Wasser bzw. Sumpf. Oftmals kennt man sie unter den Begriffen Kanonenputzer, Lampenputzer oder Schlotfeger. Optisch erkennt man Rohrkolben gut an der zweigeteilten Blüte. Im unteren Teil der Blüte befindet sich der weibliche Kolben, darüber der männliche Kolben.
 
Typhaceae findet man in tropischen Gegenden bzw. Gebieten mit gemäßigtem Klima. Im Gegensatz zu den oben genannten Gruppen ist die Gruppe der Rohrkolbengewächse sehr überschaubar. Es gibt nur zwei Gattungen mit insgesamt 35 Arten. Die eine Gattung sind die Igelkolbengewächse. Sie bringt 19 Arten hervor, die meist auf der Nordhalbkugel der Welt zu finden sind. Die andere Gattung sind die Rohrkolben. Sie besteht aus 16 Arten, die man in den Tropen und gemäßigten Gebieten findet.

Was mögen Gräser nicht?

Hier erfahren Sie mehr zu den größten Fehlern, die man bei Gräsern machen kann, bzw. Sie erfahren, wie Gräser ohne großen Aufwand prächtig gedeihen. Um es vorab auf den Punkt zu bringen: Es gibt drei Dinge, die Gräser nicht mögen: den falschen Standort, zu wenig Dünger und ein zu frühes Zurückschneiden.
 
Der Standort: Die meisten Gräsersorten, wie zum Beispiel die Rutenhirse Panicum virgatum ‚Northwind’, Lampenputzergras oder Pampasgras bevorzugen einen sonnigen Standort. Aber das gilt nicht für alle Gräser. Einige Chinaschilf-Arten gedeihen auch an einem halbschattigen Standort gut. Und Seggen mögen es auch gern schattig. Wichtig ist es daher, unbedingt auf das Pflanzetikett zu schauen und das Gras an den empfohlenen Standort zu pflanzen. Jedes Gras, das wir verkaufen trägt ein Etikett, auf dem Sie alle wichtigen Angaben hierzu finden. Sie tun sich selber keinen Gefallen, wenn Sie ein sonnenliebendes Gras kaufen, weil sie dieses so schön finden, aber keinen sonnigen Standort in Ihrem Garten haben. In diesem Fall sollten Sie auf eine Gräser-Sorte zurückgreifen, die Schatten oder Halbschatten mag.
Die Wahl des Standortes beeinflusst meist auch die Wasserzufuhr. Denn an einem Ort, wo die Sonne den ganzen Tag steht, ist meist weniger Feuchtigkeit ausgesetzt als an einem Platz, der sehr versteckt und dadurch schattig liegt.
 
Der Wasserbedarf bei Gräsern ist sehr unterschiedlich. Es gibt Gräser, wie zum Beispiel das Dünengras Leymus arenarius 'Blue Dune', die sehr wenig Wasser benötigen. Andere Gräser wiederum – wie zum Beispiel viele Chinaschilf-Sorten (Miscanthus sinensis) – benötigen viel Wasser. Generell haben die meisten Gräsersorten einen relativ „normalen“ Wasserbedarf.
Wichtig ist auch hier, einen Blick auf das Etikett an der Pflanze zu werfen.
 
Zu Beginn des Textes haben wir geschrieben, was Gräser nicht mögen. Hierzu zählt der falsche Standort. Wichtig bei der Standortwahl in Bezug auf den Wasserbedarf ist auch das Thema Staunässe. Staunässe wird nämlich von fast keiner Grassorte vertragen. Ausgenommen davon sind nur Wassergräser und Sumpfgräser. Denen macht Staunässe nichts aus.
 
Von Staunässe spricht man immer dann, wenn das Wasser nicht ablaufen kann. Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn Sie ein Gras in einem Topf ohne Wasserablauf stellen. Oder wenn der Boden durch Lehm oder andere Umstände so dicht ist, dass das Wasser nach einem Regenfall nicht ablaufen kann. Staunässe ist übrigens kein spezifisches Grasproblem. Es gibt fast keine Pflanze, die Staunässe mag. Darum sollten Pflanzgefäße immer einen Wasserablauf haben.
 
Dünger: Ohne Nährstoffe kann kein Lebewesen überleben. Genau wie wir Menschen lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe benötigen, benötigen Pflanzen auch Nährstoffe. Die meisten Gräser fühlen sich wohl in einem Boden mit einem mittleren Nährstoffgehalt. Zu viel Stickstoff ist nicht gut, denn dieser führt dazu, dass die Halme zu schnell wachsen. Durch den schnellen Wuchs werden sie zu weich und knicken leicht um. Gehen Sie deshalb bitte sparsam mit Düngeformen wie Blaukorn um.
 
Optimal ist es, wenn Sie ein wenig Kompost oder Langzeitdünger ins Pflanzloch geben, wenn Sie die Gräser einpflanzen. Anschließend benötigen Sie jedes Jahr im Frühling eine Portion Dünger – am besten Naturdünger oder Langzeitdünger. Denn bei diesen Formen kann es nicht so leicht zu einer Überdüngung kommen.
  
Als Faustregel können Sie sich merken: Je mehr Pflanze – je mehr Dünger. Wenn das Gras also hoch und sehr buschig ist und viele Blätter hat, dann braucht es mehr als ein kleines flaches Gras.
 
Der Schnitt: Am besten ist es, wenn Sie Ihre Gräser erst im Frühling zurückschneiden. Ganz abgesehen davon, dass das trockenen Laub auch im Winter sehr schön aussieht – vor allem, wenn sich Raureif darauf festsetzt – ist es besser für die Pflanzen, wenn sie erst im Frühling geschnitten werden. Der Grund dafür: Wenn Sie die Gräser bereits im Herbst schneiden, kann Feuchtigkeit in die gekürzten Halme eindringen. Diese Feuchtigkeit kann zu Fäulnis führen.

Ein guter Zeitpunkt für den Schnitt der Gräser ist, wenn die neuen Halme zu sprießen beginnen.

Kann man Gräser zurückschneiden?

Ja, Gräser kann man zurückschneiden. Besser gesagt: Gräser sollte man zurückschneiden. Wichtig ist, für den Rückschnitt von Gräsern, den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Viele Menschen schneiden Ihre Gräser im Herbst zurück. Hiervon raten wir unbedingt ab.
  
Wir empfehlen aus zwei Gründen, Gräser erst nach den Drei Eisheiligen (im Mai) zu schneiden: Der wichtigere Grund, warum Sie mit dem Grasschnitt warten sollten, ist, dass die Halme eines Grases hohl sind. Dies kann man gut erkennen, wenn man sich ein abgeschnittenes Gras genauer ansieht. Wenn Sie das Gras bereits im Herbst schneiden, dann kann während des Winters Feuchtigkeit in diesen Hohlraum geraten. Die Feuchtigkeit im Halm kann dazu führen, dass das Gras von innen gammelt und sich Pilze entwickeln. Darum sollten Sie Gräser erst dann zurückschneiden, wenn Sie sehen, dass die neuen Halme anfangen auszutreiben. Dies ist unschwer an dem frischen Grün zu erkennen.
 
Ein weiterer Grund ist ein optischer: Es sieht wunderschön aus, wenn sich an kalten Tagen der Raureif auf den Gräsern festsetzt. Gräser verlieren zwar im Herbst ihre Farbe und werden gelblich, aber die Form bleibt meist sehr gut erhalten und bietet einen hohen Zierwert für Beete und Rabatten.
 
Lassen Sie beim Grasschnitt ungefähr 10 bis 20 cm stehen.

Wo stehen Gräser am besten?

Die Frage, wo Gräser am besten stehen, lässt sich nicht pauschal beantworten. Beim Standort eines Grases kommt es auf die Bedürfnisse des Grases an. Es gibt Gräser, die mögen einen trockenen Boden, andere Gräser benötigen einen feuchten Boden. Ähnlich ist es mit dem Sonnenstand. Einige Gräser müssen in der vollen Sonne stehen, andere brauchen Schatten bzw. Halbschatten. Bitte beachten Sie immer das Pflanzetikett, bevor Sie einen Standort auswählen.
 
Aus optischer Sicht können Sie Gräser über dort pflanzen, wo es Ihnen gefällt. Gräser fügen sich zum Beispiel optimal in Staudenbeete ein. Sie können Gräser aber auch in Solitärlage pflanzen. Gräser machen sich ebenfalls gut an einem Teich, im Vorgarten, in einen Strandgarten oder an der Terrasse. Sie sehen, Gräser passen überall hin. Wichtig ist, dass die Bedürfnisse bezüglich Licht und Feuchtigkeit jedes Gras erfüllt werden. Dann werden Sie lange Freude an Ihren Gräsern haben.

Was ist an Gräsern giftig?

Generell sind Gräser nicht giftig. Auch die Wurzeln von Ziergräsern enthalten keine Giftstoffe. Sie können die Ziergräser ohne Bedenken pflanzen. Gräser in einem Haushalt mit Kindern stellen keine Gefahr da. Auch für Haustiere sind Gräser ungiftig. Bei der Wahl von Gräsern sollten Sie aber darauf achten, dass einige Gräser sehr scharfkantig sind. An den scharfen Kanten dieser Gräser könnten sich Kinder sowie Tiere schneiden.
  
Ausnahmen gehören allerdings auch hier zur Regel. Es gibt ein paar wenige Gräsersorten, die giftig werden können. Zu diesen Grasarten zählen die Hochenergiegräser auch Kuhgräser genannt. Sortennamen von Hochenergiegräsern sind zum Beispiel Weidelgras, Rorschwingel oder Welsches Weidelgras. Diese Gräser sind für sich genommen auch nicht giftig. Da sie aber in Symbiose mit Pilzen leben, kann ein übermäßiger Verzehr, z. B. für Pferde, Krankheitssymptome hervorrufen.

Kann man Gräser im März pflanzen?

Gräser kann man immer dann pflanzen, wenn der Boden frostfrei ist. Wenn Sie Gräser in einem Gartencenter kaufen, befinden sich diese in einem Plastiktopf. Pflanzen in Töpfen können generell immer zur frostfreien Zeit gepflanzt werden. Sie können Gräser also bedenkenlos in den Monaten März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober und November pflanzen.
  
Anders verhält es sich mit Gräsern, die sich bereits im Boden befinden und an einen anderen Standort umgepflanzt werden sollen. Umpflanzen sollten Sie nur im frühen Frühling sowie im Herbst. Das Umpflanzen während der heißen Jahreszeit stresst Pflanzen und Gräser zu sehr. Wertvolle Wurzeln werden beschädigt und vermindern die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen in einer Zeit, in der beides dringend benötigt wird.